Böke, Banu
Die türkisch-deutsche Sopranistin Banu Böke verfügt über ein ungewöhnlich vielseitiges Repertoire, das neben Opernpartien des lyrischen und jugendlich-dramatischen Fachs auch Musical-Rollen wie »Evita« und Jazzgesang umfasst.
Gerne setzt sie sich für weniger Bekanntes ein, in der Oper (zuletzt 2016 Jacques Fromental Halévys »Die Jüdin« am Staatstheater Nürnberg) wie im Konzert: So sang sie 2012 die Uraufführung des Oratoriums »Nazim« des türkischen Komponisten, Pianisten und Bürgerrechtlers Fazil Say. Anlässlich des 100. Jahrestages des (in der Türkei offiziell geleugneten) Völkermords an den Armeniern sang Banu Böke 2015 mit dem Bach-Verein Köln ein Programm mit Werken des armenischen Nationalkomponisten Komitas Vardapet in Köln, Bonn und Berlin. Dieses Programm wird im November im Rahmen der Armenischen Kulturtage Köln 2019 aus Anlass des 150. Geburtstags von Komitas Vardapet wiederaufgenommen.
Auch als Musikpädagogin ist die Künstlerin aktiv und unterrichtet an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Beim Grundschulprojekt des Bach-Vereins Köln zu Brittens Saint Nicolas war sie 2014 in Köln-Nippes Beraterin für Schulklassen mit überwiegend türkischstämmigen Kindern, im Vorfeld der »War Requiem«-Aufführung bot sie im März 2018 mit Thomas Neuhoff gemeinsam Live-Musik und Gesangsworkshops in Schulen an und war darüber hinaus im darauffolgenden Monat als Sopransolistin in den drei Aufführungen von Brittens "War Requiem" in Köln, Berlin und Breslau zu hören.