Bailey, Simon
Simon Bailey wurde in England geboren und studierte in Cambridge sowie am Royal Northern College studiert, bevor er mit einem Zweijahresvertrag an der Akademie der Mailänder Scala aufgenommen wurde. Dort übernahm er unterschiedlichste Rollen wie Schaunard (»La Bohème«) oder Hobson (»Peter Grimes«) und gewann 1999 den ersten Preis der Akademie. Im Jahr 2004 errang er den ersten Preis des Musica-Sacra-Wettbewerbs in Rom.
Simon Bailey war von 2002 bis 2015 im Ensemble der Oper Frankfurt, wo er u.a. Rollen wie Leporello (»Don Giovanni«), Gonzalo (»The Tempest«), Don Alfonso (»Così fan tutte«) und Blaubart in Originalsprache (»Herzog Blaubarts Burg«) übernahm. Weitere wichtige Partien in Frankfurt waren Nick Shadow (»The Rake’s Progress«), Don Magnifico / Alidoro (»La Cenerentola«), Dulcamara (»L’elisir d’amore«), Claudio (»Agrippina«), Basilio (»Il barbiere di Siviglia«), Klingsor (»Parsifal«), Lord Sidney / Don Profondo (»Il viaggio a Reims«), Don Inigo Gomez (»L'Heure espagnole«), Tierbändiger / Athlet (»Lulu«), Peter (»Hänsel und Gretel«), Orest (»Elektra«), Créon (»Médée«), Mozarts Figaro, Don Giovanni und Papageno sowie Méphistophélès (»Fausts Verdammnis«), den er 2012 an der Vlaamse Opera Antwerpen und 2013/14 am Staatstheater Stuttgart sang.
Als Gastinterpret hatte Simon Bailey u.a. Auftritte am Teatro alla Scala in Mailand (Mozarts Figaro, Bartolo in »Il barbiere di Siviglia«), am Theater an der Wien (Publio in »La clemenza di Tito«), am Staatstheater Stuttgart als Kaspar (»Der Freischütz«) und an der Opéra de Lille (Uraufführung von Michaël Levinas‘ »Die Verwandlung«). Im Wagner-Jahr 2013 gastierte er zudem als Gurnemanz (»Parsifal«) in Wiesbaden und Bad Homburg. Sein Debüt am Royal Opera House in Covent Garden London gab er im Sommer 2015 als Leporello. Im Januar 2016 wurde er für die Neuproduktion von Chabriers »Étoile« nach London eingeladen, wo er den Siroco verkörperte.
Neben der Oper ist Simon Bailey auch als Konzertsänger aktiv. So war er mit Berlioz »L'Enfance du Christ« in Cambridge zu Gast, sang Haydns Oratorium »Die Schöpfung« in Lima und Dublin, Beethovens »Missa Solemnis« im finnischen Tampere und an der Alter Oper Frankfurt, Beethovens 9. Symphonie in Frankfurt sowie Mozarts Requiem in Bordeaux und Talinn, Händels »Messiah« in der Londoner Royal Albert Hall, Dvořáks »Stabat Mater« in Bad Homburg, Bachs »Matthäuspassion« und Händels »Susanna« in Karlsruhe, Händels »Jeptha» sowie Mendelssohns »Paulus« in Maulbronn. Aufnahmen von Simon Bailey gibt es mit Wagners »Parsifal« (Gurnemanz), Puccinis »La Fanciulla del West« (Sonora) und Stainers »Crucifixion« für Naxos Records.
Mit dem Bach-Verein Köln unter der Leitung von Thomas Neuhoff arbeitete Simon Bailey bereits mehrfach zusammen. 2015 übernahm er in der viel beachteten halbszenischen Aufführung von Händels »Saul« die Titelpartie, 2017 war er als Solist in Elgars Oratorium »The Kingdom« zu hören.