• 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6

Christian Collum

Christian Collum

 

  • geb. 1943 in Dresden
  • Dirigent und Organist
  • Von 1983 bis 1994 Künstlerischer Leiter des Bach-Vereins Köln
  • Meilensteine: Hubers »Cantiones«, Bachs »Messe in h-Moll«

Konzertchronik Ära Collum: 1983 bis 1994

Christian Collum, Schüler der Dresdner Kreuzschule und Chorsänger des Chorsänger des Dresdner Collum-Chores unter Leitung seines Vater Herbert Collum, absolvierte eine mittlere Ausbildung als Kantor und Organist an der Dresdner Landeskirchenmusikschule. Ein Hochschulstudium war ihm zunächst versagt geblieben, da er die Verpflichtung zum freiwilligen Armeedienst verweigert hatte.

1965 gelang es dem Sohn einer berühmten Dresdner Musikerfamilie dann schließlich doch, ein Studium an der Leipziger Musikhochschule aufzunehmen, wo er die Fächer Orgel, Klavier, Chorleitung und Orchesterdirigat belegte. 1968 gewann der gebürtige Dresdner den 3. Orgelpreis im Internationalen Bach-Wettbewerb und erhielt zahlreiche Einladungen ins Ausland, die ebenso unter ständiger demütigender Observierung der Stasi standen wie seine Studienreisen an führende westeuropäische Musikakademien.

Nach einer zweijährigen Hochschulaspirantur dirigierte Collum zwei Jahre 1973 / 74 das Staatliche Orchester Leipzig und legte sein Kapellmeister-Examen ab. 1975 wurde er Organist und »Lehrer im Hochschuldienst« an der Sektion Theologie der Rostocker Universität.

1980 verließ Christian Collum die DDR aus politischen Gründen und übernahm das Kantorat an der Petrikirche in Mülheim / Ruhr, ehe der dreifache Familienvater 1983 zum Künstlerischen Leiter des Bach-Vereins Köln berufen wurde. Mit diesem Chor, den er insgesamt fast elf Jahre lang geleitet hat, gastierte er u.a. bei internationalen Festspielen in Salzburg, Metz, Wroclaw und Warschau. Von 1988 bis 2008 versah Collum das Kantoren- und Organistenamt an der Reformationskirche in Köln-Marienburg. Seit 2009 ist Christian Collum freischaffend tätig.

» ... Collum begibt sich mit seiner Deutung nicht auf den Weg des bürgerlichen Pomps, der Klangschau oder Überexpressivität im Schleppgewand des 19. Jahrhunderts. Es gibt keine triumphalen Überschwemmungen, keine hymnischen Springfluten. Sehr einleuchtend und klangüberzeugend ist seine Differenzierung in Solistenchor, kleiner Chor, voller Chor. Die Vielschichtigkeit des Klangs ermöglicht den Durchblick auf eine vielschichtige Deutung.« (Kölnische Rundschau 1987)

» ... Collum ließ bei aller Prachtentfaltung keine barocke Dampfwalze anrollen, sondern tänzerisch beschwingt musizieren. Dabei zeigte die Hervorhebung von Taktschwerpunkten und Vorhaltsdissonanzen durchaus den Einfluß der sogenannten historischen Aufführungspraxis.« (Kölner Stadt-Anzeiger 1988)